Die Herausforderungen im Berufsalltag kennen wir alle: Gerade hat man neue Prozesse erlernt, stehen Updates an. Immer schneller wandeln sich die Anforderungen, wer nicht am Ball bleibt, wird ausgewechselt oder kommt auf die Ersatzbank. Wie wird sich die Arbeitswelt in den kommenden Jahren verändern und welche Studiengänge oder Ausbildungen machen überhaupt noch Sinn?
Im Rahmen des Diwan-Gesprächs am Goethe-Gymnasium beschäftigte sich Peter Sticksel mit diesen Fragen. Er selbst legte vor einigen Jahren sein Abitur in Bensheim ab. Heute lebt er nicht mehr an der Bergstraße, sein Job als Leiter Personal bei Franz Haniel & Cie. GmbH führte ihn nach Duisburg. Der erfahrene Manager trägt die HR-Verantwortung für ca. 100 Führungskräfte des Konzerns. Er führt Gespräche, verhandelt Verträge und leitet die Akademie für Führungskräfte. Immer wieder ist er konfrontiert mit der Frage, welche Kernkompetenzen die Mitarbeitenden heute brauchen. Was wird morgen von ihnen erwartet?
Die Bibliothek füllte sich am 29.1.2019 sehr schnell. Das Interesse war bei Jung und Alt groß. Auch zahlreiche junge Menschen waren der Einladung des Fördervereins gefolgt und lauschten den Ausführungen von Peter Sticksel. Dabei ging es ihm nicht nur um die klassischen Berufe in der Verwaltung – im Rahmen seines Vortrags zeigte er auch auf, dass sich die Medizin wandelt, Telemedizin Einzug hält, Roboter Pflegekräfte unterstützen sollen. Das Berufsbild eines Arztes ändert sich ebenso schnell wie das des Pflegepersonals, eines Polizisten oder eines Bankfachangestellten. Für Peter Sticksel steht fest, ohne grundlegende Programmier- und IT-Kenntnisse werden es nachfolgende Generationen schwer haben, einen zukunftssicheren Job zu finden. Für ihn ist die Konsequenz klar: Seine Jungs lernen schon im Kindesalter den Umgang mit Computern und starten im Grundschulalter gerade mit Scratch, einem Programmierkurs für Kinder. An einer Schule, an der die Robotik AG die Weltmeisterschaft der First Lego League gewinnt, fallen solche Thesen natürlich auf fruchtbaren Boden. Und dennoch wirkt es noch einmal anders, wenn die Informationen quasi aus erster Hand kommen. Wie sehr das Thema die Anwesenden beschäftigt, merkte man schnell im Rahmen der anschließenden angeregten Frage und Diskussionsrunde. Erneut hat auch dieser Diwan den Horizont erweitert und zum Nachdenken angeregt. Herzlichen Dank nochmals an den Referenten!