Zuerst erhielten die Schülerinnen und Schüler verschiedene Informationen zu den Rollstuhltypen, denn der Rollstuhl wird nach den Bedürfnissen, die ein Rollstuhlfahrer hat, ausgewählt und dann angepasst. Ein Faltrollstuhl ist beispielsweise nicht so stabil wie ein Starrrollstuhl, aber dafür schneller und kleiner und so besser in einem Auto zu verstauen. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiteten selbstständig, wann ein Kippschutz gebraucht wird und wann er hinderlich ist. Für die praktischen Übungen standen
standen gebrauchte Rollstühle für die alltägliche Verwendung zur Verfügung; also keine Sportrollstühle. Zwei gleich große Schüler wählten einen Rollstuhl aus, der zu ihrer Größe passte.
Herr Holger Kranz (Gesellschaft zur Förderung des integrativen Sports mbh) erklärte die Haltung der Hände und weitere Grundsätze im Umgang: Hierbei ist es wichtig, dass eigentlich nur Daumen, Zeigefinger und der Mittelfinger zur richtigen Anschiebtechnik gebraucht werden. Der Anschubeinsatz erfolgt auf Hüfthöhe und ist nach vorne führend mit der individuellen Armlänge beendet. Dabei soll jedoch der Rumpf nicht vor und zurück bewegt werden, weil diese Bewegung den Rollstuhl wieder bremst. Die Füße sollten sich zur besseren Stabilität auf dem Fußtritt befinden. Ein aufrechter Oberkörper ermöglicht eine gute Übersicht. Eine leichte Vorbeugung verlagert den Körperschwerpunkt nach vorne vor die Achse des Rollstuhls. Dies war beispielsweise besonders wichtig für die Schülerinnen und Schüler, die einen Rollstuhl ohne Kippschutz hatten. Sie entdeckten, dass das Vorwärtsfahren und auch Rückwärtsfahren schwierig ist, da jeder einen stärkeren und schwächeren Arm hat. Dann versuchten sie, mit nur zwei Schüben eine ganze Drehung auf der Stelle auszuführen.
Zum Abschluss der Stunde nahmen die Schülergruppen an einer Pendelstaffel teil, hier kämpften Läufer und Rollstuhlfahrer miteinander. Um Rollstuhlfahrer und ihre alltäglichen – für uns kleine – Hindernisse besser zu verstehen, war diese Stundeneinheit ein Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler werden nun sicherlich mehr Verständnis für Rollstuhlfahrer zeigen.
Fachschaft Sport Goethe Gymnasium
S. Senge-Menzel