2012 besuchte der französische Autor Bernard Friot das Goethe-Gymnasium. Möglich wurde auch diese Veranstaltung durch die finanzielle Unterstützung des Fördervereins. Tale Meier berichtet von der Begegnung …
Bernard Friot: Eine Begegnung, die in Erinnerung bleibt
Am 11. Juni 2012 war ich eine derjenigen, die dem französischen Autor Bernard Friot bei seiner Autorenlesung in unserer Schulbibliothek zuhören durfte: Alle Schülerinnen und Schüler der Französisch-OK-Kurse und des Leistungskurses Q2 waren zu der von Frau Heitkämper organisierten Begegnung mit Bernard Friot eingeladen.
Er las sehr verschiedene Kurzgeschichten vor. Zum Einen handelten diese von der Schule und den alltäglichen Begegnungen mit Eltern, aber zum Anderen gab es Geschichten, die erst bei weiterem Nachdenken nachvollziehbar wurden und weitergehende Themen aufstießen. Friot sagte, dass für ihn Bücher einen Spiegel darstellen, um die heutige Gesellschaft zu präsentieren. Meiner Meinung nach hilft die Direktheit in seinem Schreibstil dem Leser sehr gut, das Problem zu verstehen und fordert ihn auf, sich eigene Gedanken zu machen.
Als Bernard Friot auf seine Inspiration angesprochen wurde, behauptete er: „La vie est pleine d’histoires“, das Leben ist voller Geschichten. Egal wo er hinschaut oder was er hört, bringt ihn das zum Fantasieren. Denn auch hinter jedem Kratzer in einem Stuhl steckt eine Geschichte.
Später nahmen alle Schülerinnen und Schüler an einem „atelier d’écriture“ teil. Die Schüler lasen vorbereitete Geschichten vor und Bernard Friot kommentierte sie. Zu jedermanns Staunen fand er immer einen tieferen Sinn in den Geschichten, der dem Schüler vorher gar nicht bewusst war. In einer kleinen Übung lehrte uns danach der Autor, wie einfach es ist, sich selbst in einer Viertelstunde zu einer fiktiven Figur zu verwandeln und eine Geschichte zu erfinden. Wenn man sich über das Geschlecht, das Alter und Merkmale wie zum Beispiel Hobbies oder Charaktereigenschaften bewusst wird, fällt es leicht, sich den Hintergrund zu dieser Figur auszudenken.
Man muss Bernard Friot rechtgeben: „Überall in der Welt sind Geschichten“. Diese zu entdecken und sie anhand der eigenen Fantasie auszubauen, macht richtig viel Spaß. Unser französischer Gast hat uns das während eines kurzweiligen Tages gezeigt.
Tale Meier
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