17. Diwan-Gespräch am 25.3.2014 um 19.30 Uhr
in der Bibliothek des Goethe-Gymnasiums Bensheim
mit der Philosophie-AG des Goethe-Gymnasiums unter Leitung von Frau Dr. Tonti
Schon im letzten Jahr bereicherte die Philosphie-AG des Goethe-Gymnasiums unter Leitung von Frau Dr. Tonti die Diwan-Gespräche mit ihrem Beitrag zur Sokratischen Pädagogik. Am Dienstag, den 25. März 2014 widmen sich die Schüler der Problemfrage: „Kann die Lüge die Grundlage der Politik sein?“
In den letzten Wochen setzte sich die engagierte Gruppe mit der Moralphilosophie und Rechtslehre von Immanuel Kant – ausgehend von der Problematik der Lüge als exemplarisches Beispiel – kritisch auseinander, um deren Chancen und Grenzen bestimmen zu können. Im Mittelpunkt der Reflexionen stand die Frage: „Was leistet Kants Tugendlehre?“, basierend u.a. auf der Lektüre und Analyse von Kants kurzer Schrift „Über ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu lügen“ aus dem Jahre 1797, in der Kant auf die Kritik des französischen Publizisten Benjamin Constant (1767-1830) antwortet. Diese damalige Debatte, die die politische – und weder die theoretische noch die moralische – Ebene betrifft, findet die Gruppe noch heute äußerst relevant, um unsere heutige, immer fragiler werdende Politik zu erklären. Die Schüler werden sich einerseits auf die Beispiele aus Kants Vorlesung über Ethik beziehen. Andererseits werden sie fallspezifisch auf den Irakkrieg näher eingehen, wobei relevante philosophische Positionen – wie die von Habermas, Mill, Schopenhauer, Hegel und Sartre ebenfalls berücksichtigt werden. Im Rahmen des Diwan-Gesprächs werden auch andere implizierte Fragestellungen angesprochen wie z. B. „Enthält die Politik Regeln, die man übertreten kann? Wie verbinden sich Moral, Recht und Politik? Wie spiegelt sich diese Verbindung in der menschlichen Handlung wider?“ Brisante Fragen, die auch 200 Jahre nach Kant spannend bleiben.
Wir freuen uns schon jetzt auf einen interessanten und anregenden Abend, zu dem wir Sie alle herzlich einladen!