Menschen, die sich vorher nicht kannten, Unwägbarkeiten auf hoher See und akribische Planung – Klaus Holl und Margrit Geffert-Holl wagten 2012 eine Atlantiküberquerung im Segelboot. Im Rahmen des Diwan-Gesprächs am 13. Dezember berichtete der Schulleiter des Goethe-Gymnasiums von den Herausforderungen der Atlantik Rally for Cruisers (ARC). Nicht nur für die zahlreich anwesenden erfahrenen Segler waren die Schilderungen, Fotos und Filme des passionierten Seglers spannend.
Schon seit seiner Jugend segelt Klaus Holl, bereits in jungen Jahren legte er Ausbilderprüfungen ab und arbeitete als Skipper auf unterschiedlichen Booten. Seinen großen Traum, den Atlantik im Segelboot zu überqueren, erfüllte er sich mit der Teilnahme an der ARC im Rahmen seines Sabbatjahres 2012. Eines wurde in seinem Vortrag deutlich: Ohne eine detaillierte Planung vorab lässt sich eine solche Herausforderung nicht bestehen. Welche Lebensmittel eignen sich für die Bevorratung an Bord, wo kann was verstaut werden? Schließlich kann man auf hoher See nicht kurz noch einkaufen gehen, und auch das benötigte Wasser muss vorhanden sein. Neben den an Bord vorhandenen 500 Liter Tanks für Süßwasser mussten weitere 400 Liter in Flaschen auf dem 15 Meter langen Boot untergebracht werden. Gemüse und Obst für die 20-tägige Überfahrt müssen täglich kontrolliert, gedreht und verdorbene Teile aussortiert werden. Darüber hinaus gilt es, die Wind- und Wetterverhältnisse in diesem Teil des Atlantiks zu kennen – auch wenn das Boot nebst Skipper über eine Agentur gebucht wurde.
Los ging es ab Gran Canaria. Hier trafen sich die neun Seglerinnen und Segler auch zum ersten Mal. Sie kamen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen und Erwartungen an – und musste sich erst einmal noch zwei Tage gedulden. Das erste Mal seit Austragung der Rally verschoben die Veranstalter den Start für die Hobbysegler aufgrund schlechten Wetters um zwei Tage. Und auch nach dem Start erwartete die Yachten noch starker Seegang. Gleich die erste Nacht barg für das Team von Ehepaar Holl die erste unangenehme Überraschung: Ein Ruder brach und stellte die weitere Teilnahme in Frage. Erst nach einer weiteren Zwangspause von zwei Tagen auf Teneriffa konnte das Team die Fahrt fortsetzen. Glücklicherweise galt es danach nur noch „reguläre“ Herausforderungen – wie Wind und Wetter, kochen, spülen und schlafen bei hohem Wellengang – zu meistern. Belohnt wurden die Seglerinnen und Segler dafür mit unglaublich schönen Sonnenauf- und -untergängen, Delfinen und Walen, die das Schiff begleiteten und einer gut funktionierenden Gemeinschaft an Bord. Entsprechend begeistert feierte das Team dann auch die Ankunft in der Karibik. Um den Anwesenden dieses Flair zu vermitteln, hatte der Förderverein alkoholfreie Cocktails vorbereitet, über die sich die anwesenden Gäste sehr freuten.